Johannes  N i c o l a i

27.8.1860 – 4.11.1901

Am Montag, den 27. August 1860 wurde Johannes Nicolai als Sohn des Diakons Johann Edmund  Nicolai (1817 – 1892) und dessen Ehefrau Amanda Colestine in Mittweida geboren. Der Vater, gebürtiger Pirnaer, absolvierte nach seiner Schulzeit am Meißener Gymnasium 1831 – 1837 eine kaufmännische Ausbildung.

1858 ehelichte der damalige Vikar in Blankenstein Frau Amanda Colestine, geb. Neubert. 

Johannes Nicolai war das erste Kind des Ehepaars. Ihm folgten die Geschwister Maria Martha am 14.7.1862, Edmund am 8.1.1864, Ida am 23.2.1866 und Woldemar am 11.7.1868. Ab 1870 war der Vater Ardiakon in Mittweida. Über die berufliche Ausbildung des späteren Phyllokakteenzüchters ist nichts Näheres bekannt. 

Gesichert gilt, dass Johannes Nicolai von 1885 – 1895 in der damaligen Oststraße 9 des Dresdener Ortsteiles Blasewitz wohnhaft war, im Adressverzeichnis eingetragen als Kunst- und Handelsgärtner. In der „Monatsschrift für Kakteenkunde“ veröffentlichte er 1894 einen Artikel, in dem er 14 eigene Züchtungen vorstellt. Da er die Sorte „Frau Adelheid Nicolai“ bereits hier mit vorstellt, müsste seine Eheschließung mit Louise Henriette Adelheid Nicolai, geb. Graul, vor 1894 erfolgt sein. 

Etwa 1897 verzog der Gärtner nach Coswig und gründete dort die spätere Orchideengärtnerei. J. Nicolai soll um die Jahrhundertwende mit ca. 300 (!?) Züchtungen auf den Markt gekommen sein. Am 4. November 1901 verstarb Johannes Nicolai um 6.30 Uhr in Coswig.

Nach amerikanischen Quellen soll sein Bruder Woldemar die Blattkakteen übernommen haben, allerdings soll die Mehrzahl der Pflanzen durch Frost während des I. Weltkrieges verloren gegangen sein. Woldemar Nicolai brachte 1932 im Verlag Trowitsch & Sohn, Frankfurt/Oder, ein Orchideenbuch heraus.

Mitte der 30er Jahre veröffentlichte er in „Möllers Deutscher Gärtnerzeitung“ Reiseberichte und Artikel zur Orchideenkultur. Woldemar Nicolai verstarb am 24. November 1935.

Quelle: Zusammenstellung durch Alois Pollok 

            u. Claudia Schliebener

            Karl-Marx-Stadt u. Hoyerswerda

            im Dezember 1989

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